Otto Rohse

1925 - 2016
So synonym, wie der Name HAP Grieshabers für Holzschnitt stand, so synonym stand Rohses Name für den Kupferstich. 1925 in Insterburg/Ostpreußen geboren, begann er sein Studium noch in Königsberg und beendete es nach dem Ende des Krieges an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. 1958 illustrierte er "Antigone oder Roman auf Kreta" für die Büchergilde, es folgten die Böll-Illustrationen "Das Brot der frühen Jahre" (1966) und "Ansichten eines Clowns" (1968). Er übernahm aber auch Buchausstattungen für die Büchergilde-Ausgaben der Andersen-Märchen und Christa Wolfs "Nachdenken über Christa T". 1962 gründete er die Otto-Rohse-Presse, in der 2001 der 52. und letzte Druck erschien, seit 2003 befindet sich die gesamte Werkstatt Rohses im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Dem Wunsch seines Vaters, Postbeamter zu werden, kam er nicht nach, aber er schuf zwischen 1955 und 1995 insgesamt 60 Briefmarkenmotive für die Deutsche (Bundes)Post, so dass wohl viele Millionen Menschen schon mal einen echten Rohse in den Fingern hatten.