Karl-Georg Hirsch

Karl-Georg Hirsch wurde 1938 in Breslau geboren. Von 1960 bis 1965 studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und arbeitete anschließend als freischaffender Künstler. Ab 1976 war er selber Dozent an der HGB, außerdem von 1981 bis 1982 Gastdozent für Holzschnitt und Holzstich an der Universität in der finnischen Stadt Jyväskylä. Von 1989 bis 2003 bekleidete er eine Professur für Grafik und Illustration an der HGB. Der Künstler lebt und arbeitet in Leipzig.

Seine Bild-Handschrift wurde vor allem durch den Holzstich unverwechselbar: In dieser von nicht vielen beherrschten grafischen Technik wird in Hirnholz geschnitten, d.h. der Künstler nutzt kein Brett wie im Holzschnitt, sondern sozusagen eine Baumscheibe. Da kann man nicht mit der Maserung schneiden, das Hirnholz ist extrem hart, und es können mit dem Stichel nur kleinste Späne herausgestochen werden. Dafür sind aber auch dünnste Stege sehr stabil, brechen unter Druck nicht weg und es entstehen, so der Künstler so ein guter ist wie der Hirsch, filigranste Bildwerke.

Hirsch hat viele seiner fast unüberschaubar zahlreichen Buchillustrationen in dieser mühsamen Technik geschaffen, und als ich ihn mal zu einer Ausstellungseröffnung zu uns nach Frankfurt/Main locken wollte, bat mich seine ihn schützende Gattin zu bedenken, dass dabei dem Lebenswerk mit An- und Abreise drei Tage verlustig gingen. Er kam trotzdem, aber wer so aufwändig arbeitet, muss mit seiner Zeit sorgsam umgehen.