Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung unserer Ausstellung

Madeleine Heublein – Hidden Champion

am Samstag, den 2. September um 17.00 Uhr ein. Die Künstlerin wird persönlich anwesend sein!

Ausstellungsdauer 2.9. bis 31.10.2023
Mo – Fr 10.00 – 19.00 Uhr, Sa 10.00 – 17.00 Uhr
Büchergilde Buchhandlung & Galerie Frankfurt/Main

Es ist vielleicht kein Zufall, dass der Titel der einen halben Saal füllenden Rauminstallation von Madeleine Heublein, die seit 2020 im Besitz des Leipziger Museums der bildenden Künste ist, „Genius loci“ heißt. Denn hier in Leipzig, wo sie 1963 geboren wurde, hat sich ihr nach beruflichen Umwegen ihre Berufung zur Künstlerin offenbart, hier gilt die Prophetin seither etwas, im Galerie-Restaurant Leipziger Hof wurde gar eine Zeit lang ein Menü mit Rehrücken Madeleine (mit gefüllten Artischockenherzen und Kartoffelplätzchen) und zum Nachtisch das Parfait Heublein („eine Überraschung des Hauses“) serviert. Vom Verlag Faber & Faber bis zum Leipziger Bibliophilenabend: Kein dort ansässiger Buchkunstverlag mochte noch ohne originalgrafische Illustrationen von Heublein auskommen.

Als Hidden Champions (englisch u.a. für heimliche Gewinner oder unbekannte Weltmarktführer) werden wenig bekannte größere Unternehmen bezeichnet, die in ihrer Branche Marktführer sind. Den Begriff prägte 1990 der Wirtschaftswissenschaftler Hermann Simon, der selbst auf einem Bauernhof in der Eifel aufwuchs. Kennzeichnend ist u.a., „dass sie in der Öffentlichkeit kaum bekannt, da meist inhabergeführt und nicht börsennotiert sind“. Das passt. – Eine Marktführerschaft kann die Künstlerin, die auch eine hervorragende Malerin ist, nach meinem Dafürhalten in der Weiterentwicklung des Tiefdrucks beanspruchen. Mit unbändiger Experimentierlust lotet sie alle Möglichkeiten aus, die Tiefdruck und Radierung bieten ...

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Ausstellung im Kabinett:
Thomas-Reche-Verlag
In memoriam Charles Simic 1938 – 2023

Bild: links Charles Simic, rechts Thomas Reche

Meinen ersten Kontakt mit der beeindruckenden Lyrik des serbisch-amerikanischen Schriftstellers Charles Simic verdanke ich dem Feuilleton meiner Tageszeitung, in dem eines seiner Gedichte publiziert war: Ich war so getroffen von seiner Metaphorik und Sprachgewalt, dass ich es ausschnitt und mir über dem Küchentisch an die Wand pinnte. Und mit diesem Pulitzerpreisträger, der 1953 mit seiner Familie in die USA emigriert war und dessen Gedichte u.a. von Hans Magnus Enzensberger ins Deutsche übertragen wurden, hat ein kleiner, feiner Buchkunst-Verlag aus der Oberpfalz insgesamt fünf vorzüglich gestaltete und ausgestattete Bücher verlegt. Hut ab!

Charles Simic ist bei Weitem nicht das einzige internationale Schwergewicht des Thomas-Reche-Verlages: Von den Literatur-
nobelpreisträgern Imre Kertész, John Coetzee und Wole Soyinka erschienen hier deutsche Erstausgaben ebenso wie von Péter Nádas und Hertha Müller. Künstler wie Jürgen Brodwolf, Claudia Berg und Susanne Theumer, vor allem aber auch renommierte Fotografen wie Barbara Klemm, Walter Vogel, Erich Lessing und Thomas Hoepker bereichern die Bücher des Verlages mit ihren Bildern. Und immer gibt es preiswerte Vorzugsausgaben mit Originalen.

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Neues von Faber & Faber:
Leipziger Liebhaberdruck, das 46. Graphische Buch

und wiederaufgetauchte Vorzugsausgaben von Thomas Mann/Siegfried Kaden – Der kleine Herr Friedemann

Die famose Reihe der „Graphischen Bücher – Erstlingswerke deutscher Autoren des 20. Jahrhunderts“ wird fortgesetzt mit dem 46. Band, der Carl Sternheims erstes gedrucktes Werk zurückbringt, die Komödie 'Der Heiland'. Sternheim, 1878 in Leipzig geboren und 1942 in Brüssel gestorben, war ein bedeutender Dramatiker. Sein erstes Stück 'Der Heiland' ist eine Satire auf das Bürgertum der wilhelminischen Zeit. Die nicht selten unsympathisch wirkenden, häufig auch egoistischen, auf Dünkel bedachten Bürger entpuppen sich in seinem Stück als die wirklichen Helden. Nach Sternheims Credo ist jedem Menschen eine eigene, unverwechselbare Natur gegeben, die ihn von anderen unterscheidet. Die Bestimmung des Einzelnen aber ist es, diese Eigenart zu leben. Und der Heiland ist einer von ihnen.

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Es gibt wieder einen Grafikkalender für 2024!

Nachdem die Berliner Tabor Presse, mit der die Büchergilde seit mehr als 25 Jahren einen Originalgrafik-Kalender herausgegeben hatte, diesen im Frühsommer 2022 sang- und klanglos einstellte, konnten wir für 2023 wenigstens etwa 30 Kalender-Freunden mit dem „Grafikkalender im Sack“ eine Alternative bieten – bei der man einige beteiligte Künstler kannte, von denen aber auch unterschiedliche Grafiken eingearbeitet waren. Eigentlich gab es keine zwei gleichen Kalender.
Nun wird es für 2024 noch einmal einen solchen Kalender geben: In allen Exemplaren werden mit einer Orig.-Grafik vertreten sein: Hans Ticha, Klaus Süß, Andrea Lange, Ingrid Jörg und Svato Zapletal, weiterhin gibt es etliche Farb-Radierungen von Willibrord Haas, ansonsten sind es kleinste Auflagen und Einzelstücke, die sich zu 12 Monatsblättern summieren.

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Künstler ehren
Artur Dieckhoff

Der Hamburger Künstler, Verleger, Drucker, Setzer, Entdecker versunkener Bleisatz-Schätze, Dokumentar- und Trickfilmer, Zehnkämpfer, Schriftsetzermeister und und und starb 2020 mit nur 72 Jahren. Seitdem gibt es vor allem in der Hamburger Künstlerszene das Bestreben, einen großen Erinnerungs-band an diesen außergewöhnlichen Künstler herauszugeben.

Um das Projekt zu realisieren, haben insgesamt 19 Künstler meist orig.-grafische Beiträge für eine Grafikmappe geschaffen, deren Erlös der Finanzierung des Gedenkbuches dienen soll, u.a. Wilfried Bohne, Anne v. Karstedt, Klaus Raasch, Tita do Rêgo Silva, Nadine Respondek, Artur Wiener, Svato Zapletal und Undine Zimmermann.

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Hans Ticha: Werkverzeichnis Band 5

Es gibt wenige Künstler, denen es gelingt, das eigene Lebenswerk so akribisch und genau zu dokumentieren wie Hans Ticha, der soeben den 5. Band seines von Anfang an in Eigenregie erarbeiteten und produzierten Werkverzeichnisses vorgelegt hat. Und was für eine Sisyphos-Arbeit das ist, vor allem auch angesichts der Umwälzungen in den letzten Jahrzehnten, kann man daran sehen, dass fast die Hälfte dieses Bandes aus nachgetragener Malerei und Zeichnung aus der DDR besteht, die erst später wieder auftauchte oder zugänglich wurde. So ist es abermals ein pralles Hans-Ticha-Bildergenussbuch geworden, das in kleiner Auflage von 200 Exemplaren vorliegt, die vom Künstler subventioniert wird: Allein Satz und Druck kosten pro Band 30 Euro, der Künstler möchte es aber zu einem erschwinglichen Preis in der Welt wissen. Es gibt auch eine Vorzugsausgabe von 30 Exemplaren, oben abgebildet der zugehörige Orig.-Holzschnitt.

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Kunstpreis der Stadt Dresden 2023
für Angela Hampel

Seit Jahrzehnten lebt und arbeitet die 1956 nahe der Lessingstadt Kamenz geborene Künstlerin in Dresden, dort hat sie schon zu DDR-Zeiten mit ihren androgynen-Punk-Figuren die Ästhetik des Realen Sozialismus durcheinandergewirbelt, nach dem Mauerfall eine reine Künstlerinnengalerie mitbegründet, dort mischt sie sich streitlustig und quer zu allen Lagern in die Alltagspolitik ein. Nun hat sie – ich glaube, sie würde sagen: trotzdem – den mit 7000 Euro dotierten Kunstpreis der Stadt erhalten, wozu man angesichts ihrer außergewöhnlichen künstlerischen Qualität nur sagen kann: Endlich!

Ihr neuestes Projekt ist eine Serie von Collagen, die sie zusammen mit dem Künstler Udo Haufe als Gemeinschaftswerk geschaffen hat: Die Blätter wanderten zwischen den beiden Künstlern hin und her nach dem Motto „Malst Du da was, kleb ich hier was an. Klebst Du hier was zu, mal ich dort was drauf“.

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Herzliche Einladung zum
4. Aschaffenburger Buchkunstsalon im Oktober

Von Freitag 20. bis Sonntag 22. Oktober 2023,

parallel zur Frankfurter Buchmesse, findet die kleine, familiäre Buchkunstmesse im Künstlertreff Café Krens statt, veranstaltet von Frank Eißner, Susanne Theumer und Bernhard Hench. Weitere Aussteller sind u.a. der legendäre Papierschöpfer John Gerard, Svato Zapletal, Urte von Maltzahn-Lietz und Katja Zwirnmann von den Leipziger augen:faltern, Susann Hoch und Gabriele Sperlich von der Leipziger Holzschnitt-Künstlergruppe Hoch & Partner. Daneben gibt es eine ganze Reihe neuer Namen, und das ist sehr schön, denn Neues zu entdecken gab es auf der Buchmesse wegen der hohen Standkosten schon seit Jahren nicht mehr.

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Ein neuer Handpressendruck von Frank Eißner

Rechtzeitig zum Aschaffenburger Buchkunstsalon gibt es einen neuen Pressendruck von dessen Mitorganisator Frank Eißner, der ja vor einigen Jahren den Sitz seiner Druckpresse von Leipzig nach Aschaffenburg verlegt hat und die dortige, ohnehin sehr rührige Kunstszene bereichert: Clemens Brentanos Gedicht "Sternlein am Himmel" wird durch die Bild- und Schriftholzschnitte des Künstlers zu einem ganzen Buch...

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250*

Vielleicht haben Sie etwas Besonderes erwartet aus Anlass des 250. Frankfurter Grafikbriefs. Nur bin ich nicht so der Typ Jubiläum; mir ist viel mehr daran gelegen, dass der Grafikbrief jedes Mal etwas Besonderes ist. Mein Interesse galt immer der Alltagskultur, in einem Maß, dass ich sogar darüber promovieren wollte, doch kam mir die Büchergilde dazwischen.

Da gäbe und gibt es viel zu feiern: Vor exakt 25 Jahren gelang es mir als Mitglied des Konzernbetriebsrats der Gewerkschaftsholding BGAG, die schon beschlossene Abwicklung der Büchergilde durch eine Mitarbeiterübernahme zu verhindern. Seit dem 1. September 1998, auch seit 25 Jahren also, bin ich wie viele meiner Kolleg/inn/en in den Büchergilde-Buchläden selbständig.

Das Wichtigste aber kommt nächstes Jahr, und bei diesem Anlass werde sogar ich jubilieren: Die Büchergilde wird 100! Da dreht sich, wie ich hoffe, die ganze SA-Staffel, die 1933 das Büchergilde-Verlagshaus in Berlin stürmte, im Grab herum. Mich freut‘s.

Neu in den letzten 14 Tagen

Wir haben einen Service auf grafikbrief.de eingerichtet: Ein Link auf der Startseite "Neu in den letzten 14 Tagen" verschafft Ihnen auf einen Klick eine Übersicht, bei welchen unserer ca. 250 Künstler/inne/n, Druckpressen, Verlage und Themen wir Neues eingestellt haben. Alles, was hier in der Übersicht des aktuellen Grafikbriefs neu ist, findet sich dort nicht, denn das würde sehr unübersichtlich werden.

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