Christoph Feist

Einer der wenigen Künstler seiner Generation, der es bei aller Sprödigkeit schafft, mit Aplomb und ohne Quote bei Kritikern und Juroren Lobeshymnen auszulösen, ist Christoph Feist ...

Auf Empfehlung von Matthias Kleindienst, Galerist und Werkstattleiter an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, wo Feist von 1996 bis 2001 studiert hat, stellte ich 2004 zum ersten Mal eine Arbeit des Künstlers vor. Feist, 1973 in Erfurt geboren, wurde anschließend von Volker Pfüller als Meisterschüler angenommen, und ähnlich wie Pfüller ist er ein begnadeter Plakatkünstler.
Direkt nach dem Abschluss seiner Meisterschülerzeit 2003 wurde er fest bestallter Theatergrafiker an der Württembergischen Landesbühne in Esslingen. Arbeiten von ihm waren schon 1999 und 2001 im Wettbewerb „100 beste Plakate“, einer streng jurierten Ausschreibung im gesamten deutschsprachigen Raum, prämiert worden.

Seit 2005 arbeitet Feist als freischaffender Grafiker. Sein stilsicheres Gestaltungsvermögen, dessen Grundlage übrigens eine Schriftsetzerausbildung vor dem Studium bildet, wurde 2000 mit dem Birkner-Preis für Illustration, 2002 mit dem Stipendium des Freistaats Sachsen sowie dem der Sparkasse Mittelthüringen und 2010 einem ebensolchen des Landes Thüringen ausgezeichnet.

In einer Besprechung von Feists erstem Lubok spezial („Langeweile war mein Motor“) und dem Tollen Heft („Orfeus und Eurydike“) schrieb Andreas Platthaus in der FAZ vom 21.1.2010: „Langeweile war mein Motor … prunkt mit der Ausdruckskraft von Einzelbildern, viele davon mit karikatureskem Anspruch und Humor, einige leicht obszön, aber alle von immenser bildgeschichtlicher Intelligenz. Feist versteht das Spiel mit Symbolen à la George Grosz wie kein Zweiter seiner Generation.“