Helge Leiberg
Geboren 1954 in Dresden, dort zusammen mit Strawalde und A.R.Penck aktiv, später nach West-Berlin ausgereist, lebt in Berlin als freischaffender Künstler.
Es gibt sicher nicht viele Bildende Künstler, die ein ähnlich intensives Verhältnis zu Buch und Literatur (und zur Musik) haben wie Helge Leiberg. Die ersten eigenen Bücher im Selbstverlag gab schon der gerade eben Zwanzig-jährige heraus. Diese Leidenschaft hat sich sein ganze bisheriges Künstlerleben lang fortgesetzt: von der großen Auflage – wie seiner ersten Büchergilde-Illustration zu Henry Miller Stille Tage in Clichy – bis zum Unikatbuch lässt er keine Gelegenheit aus, seine Bilder zwischen zwei Buchdeckel zu versammeln. Mit seiner zweiten Illustrationsarbeit für die Büchergilde zu einem Text von Charles Bukowski ist ihm wieder ein bemerkenswertes Gesamtkunstwerk gelungen.
Helge Leiberg wurde 1954 in Dresden geboren. Er erlernte den Beruf eines Positivretuscheurs, nahm aber schon als 15-Jähriger ein dreijähriges Abendstudium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden auf. Dies erleichterte ihm anschließend den sehr schwierigen Zugang zum ordentlichen Studium, denn nur insgesamt 15 neue Studenten wurden für die Fächer Bühnenbild, Malerei, Plastik und Grafik an der Dresdner Hochschule aufgenommen.
Leiberg studierte vor allem bei dem Zeichner Gerhard Kettner, Kommilitonen waren z.B. Hans Scheib und Reinhard Stangl. Mit Udo Zimmermann (damals Musikdramaturg der Dresdner Oper, 2001 bis 2003 Generalintendant der Deutschen Oper Berlin) betrieb Leiberg im Rahmen des von ihm mitbegründeten Dresdner Studentenclubs ein ‚Studio für neue Musik’, in dem Werke von Cage, Stockhausen und Maurice Kagel aufgeführt wurden, die sonst in der DDR nicht zu hören waren.
Außerdem gründete er den ‚Dresdner Herbstsalon’, eine halboffizielle Ausstellung in der Hochschule, die aber die freien Arbeiten der Studenten zeigte, die sie außerhalb des Studiums geschaffen hatten. Was heute wie eine ganz normale Initiative wirkt, löste in einem Staat, der über alles Kontrolle ausüben wollte, Druck aus.
1978 wurde Leiberg nach Abschluss seines Studiums in den Künstlerverband aufgenommen. Das war die Voraussetzung für freischaffende Arbeit in der DDR. Neben der Malerei widmete er sich weiter auch der experimentellen Musik. Er hatte Trompetenunterricht genommen und spielte ab 1979 in einer freien Improvisationsgruppe mit A.R. Penck und Michael Freudenberg. 1980 projizierte er im Rahmen einer Multimedia-Show im Dresdner Theater „Der Umzug auf einen anderen Planeten findet nicht statt“ erstmals über einen Film-Projektor live Malerei auf Bühne und Mitwirkende, eine Form, die er bis heute weiter- entwickelt hat und die ein wichtiges Performance-Medium für Leiberg geworden ist.
1983 lud Leiberg am 10. Mai, der in der DDR als ‚Tag des freien Buches’ begangen wurde, befreundete Künstler und Autoren zur Produktion eines freien Buches ein. An dem einen Tag entstand ein 62 Seiten dickes, 70 x 50 cm großes Künstlerbuch. Wiewohl diese Aktion unter Ausschluss von Öffentlichkeit stattfand, war sie Auslöser für Leibergs Quasi-Aussiedlung aus der DDR ein Jahr später: Texte und Bilder aus dem Buch tauchten in einer in Westdeutschland erschienenen DDR-Literatur-Anthologie auf. Einen Tag vor dem nächsten ‚Tag des freien Buches’ 1984 wurde Leiberg aufgrund seines kurz zuvor unter Druck gestellten Ausreiseantrags von einem auf den anderen Tag nach West-Berlin ‚ausgereist’.
‚Der Westen’, der gern die Schwierigkeiten von DDR-Künstlern mit ihrem Staat anprangerte, interessierte sich aber für ebensolche auf eigenem Terrain dann wenig. Leiberg hatte das Glück, dass er sein Schicksal mit anderen teilte: 1986 fand eine Gruppenausstellung ausgereister Dresdner Künstler im ‚Haus am Waldsee’ in Berlin statt: Cornelia Schleime, Reinhard Stangl, Hans Scheib, Ralf Kerbach und Helge Leiberg erregten mit der Ausstellung Malstrom Aufsehen, das ZDF-Magazin ‚Aspekte’ berichtete, die öffentliche Wahrnehmung dieser begabten Künstlerpersönlichkeiten, inzwischen alle international bekannt, begann.
Leiberg entwickelte neben der Malerei auch weiterhin Performances, die er zusammen mit Christa Wolf, deren Bücher „Im Stein“ und „Medea“ er originalgrafisch illustrierte, mit Corinna Harfouch, Peter Lohmeyer und anderen aufführte. Der Künstler, der inzwischen seinen Werkschwerpunkt auf die Bronze-Plastik verlegt hat, wurde 2005 zur Peking Biennale nach China eingeladen, seine Bilder sind in Seoul ebenso zu sehen wie in Madrid oder Brasilien. Wir haben 1994 Arbeiten des Künstlers zum ersten Mal bei uns gezeigt.
Leiberg lebt als freischaffender Künstler in Berlin.
Thomas Lehr/Helge Leiberg – Kreaturen 97. Druck der Quetsche | Franzobel/Helge Leiberg – Totentanz 45. Druck der Quetsche VERKAUFT! | Helge Leiberg - Paar auf der Rennbahn Orig.-Farblithografie | Vergriffen, bitte schauen Sie nach der rotgrünen Variante unten | Orig.-Farblithografie auf Kaltnadelradierung | Orig.-Farblithografie 1997 | |||||
Orig.-Farblithografie 1999 | Orig.-Farblithografie 1997 | Orig.-Farblithografie 1997 | Helge Leiberg - Leidenschaftliche Begegnung II Orig.-Farblithografie | Vorzugsausgabe | Henry Miller/Helge Leiberg – Stille Tage in Clichy Vorzugsausgabe | |||||
Charles Bukowski/ Helge Leiberg – Der Mann mit der Ledertasche Vorzugsausgabe VERGRIFFEN! | Schutzumschlag Vorderseite (Entwurf) Zu Charles Bukowski – Der Mann mit der Ledertasche | Zu Charles Bukowski – Der Mann mit der Ledertasche | Zu Charles Bukowski – Der Mann mit der Ledertasche | Zu Charles Bukowski – Der Mann mit der Ledertasche | Zu Charles Bukowski – Der Mann mit der Ledertasche | |||||
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