Heike Küster
Nein, an sich seien ihre Bilder nicht gemein, sagt Heike Küster. Nur manchmal packe sie die Wut, und dann kommt so ein Zyklus zustande wie „Hauptsache Arbeit!“Aber an sich, meint die Künstlerin, sei ihre Arbeit geprägt von etwas, was andere möglicherweise als schwarzen Humor empfänden-
„Tausendschön“ rasiert sich ein zum Kleid passendes Blumenmuster ins heftig behaarte Bein. Auf den ersten Blick mag das wie ein harmloser Cartoon wirken, im Kontext des ganzen Werkes von Heike Küster betrachtet aber lösen die Arbeiten ein Grübeln aus und man assoziiert plötzlich Frauenbilder in Werbung und Medien.
Mit solchen Bildern sitzt man als Künstlerin natürlich zwischen allen Kunstmarktstühlen – zu direkt für die feine Galerie, zu aufwändig und damit notwendigerweise auch originalgrafikgemäß bepreist – wenn auch im Verhältnis zum Aufwand sehr niedrig – für die schnelle Mitnahme einer begeisternden Idee. Und so arbeitet Heike Küster, um ihre Kunst nicht nach der Decke strecken zu müssen, nebenher in dem von ihr auch erlernten Beruf als Krankenschwester. Auch das sei ein authentischer Teil von ihr, sagt sie.
Ich vermutete ja, dass die soziale Anerkennung als Helferin, die sie in ihrem „Brotberuf“ genießt, ihr in ihrer Kunst zu größerer Freiheit drastischer Darstellung verhilft – ähnlich wie dem Arzt Gottfried Benn in seinen manchmal von klinischer Kälte durchzogenen Gedichten. Aber, und das könnte schon wieder einer ihrer Bildinhalte sein, den sie jedoch tunlichst vermeidet: Sie empfindet keine außergewöhnliche ethische Anerkennung, trifft eher auf Unverständnis, dass Krankenschwestern für so etwas Normales wie ihre Arbeit tatsächlich eine Ausbildung absolviert haben müssen und im Gesundheitswesen als „Kostenblock“ zu Buche schlagen. Da bleibt wohl nur künstlerischer Galgenhumor.
Heike Küster, 1967 in Hamburg geboren, studierte 1993 – 1999 Illustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg. Seit dem Studium bildet der Holzschnitt den Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Den betreibt sie mit hohem Aufwand: Bis zu 1,50 m x 80 cm sind ihre Farbholzschnitte groß, von mehreren Druckstöcken mit dem Falzbein (!) abgerieben (denn eine solch große Presse gibt‘s ja selten) auf ganz dünnes Japan-Papier. Was für ein Aufwand!
Mit ihren Orig.-Holzschnittbüchern war sie u.a. auf dem Salon des livres de jeunesse, Paris, und mit Holzschnitten in den Ausstellungen der "Besten Wettbewerbsarbeiten des Kunstpreises Holzschnitt heute", Ludwigsburg, vertreten. Ihr ungewöhnliches Werk verdient viel mehr Aufmerksamkeit – aber das ist schwer für Künstler, die aufwändig drucken anstatt hauptsächlich die scheppernde Glocke des Eigenmarketings zu schwingen…
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