Alfred Hrdlicka

Alfred Hrdlicka wurde 1928 in Wien geboren. Von 1946 bis 1952 absolvierte er ein Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei u.a. Albert Paris Gütersloh und studierte anschließend Bildhauerei bei Fritz Wotruba. Hrdlicka war von Anfang an ein eminent politischer Künstler. Schon sein erster Grafikzyklus „Soldatentreffen“ von 1954 war der Versuch, mit künstlerischen Mitteln dazu beizutragen, die damals von konservativen Kräften intendierte Vereinigung von Österreich und Deutschland zu verhindern ...

Internationale Bekanntheit erlangte Hrdlicka 1964, als er Österreich gemeinsam mit dem Maler Herbert Boeckl auf der 32. Biennale in Venedig vertrat. 1966 entstand der Radierzyklus „Randolectil“, den Hrdlicka als seinen „großen Zufallserfolg“ bezeichnete und der ihn mit der zeitgenössischen Psychiatrie, der „Welt der Geisteskranken“ und ihrem Leid, in Kontakt brachte.

Kunsthochschulen war Hrdlicka ein begehrter Lehrer, er unterrichtete als Professor in Stuttgart (1971 bis 73, 1975 bis 86), Hamburg (1973 bis 75), Berlin (1986 bis 89) und Wien (ab 1989).

Hrdlickas Arbeiten in den vielfältigen von ihm beherrschten Techniken (Zeichnung, Radierung, Lithografie, Plastik, Skulptur) waren weltweit in Ausstellungen renommierter Institutionen zu sehen, wichtig aber waren ihm vor allem auch seine Großskulpturen im öffentlichen Raum, u.a. das Denkmal für den 1968 erschossenen Studenten Benno Ohnesorg in Berlin oder das 1988 auf dem Albertinaplatz in Wien errichtete Mahnmal gegen Krieg und Faschismus, das Hrdlicka selbst als sein wichtigstes Werk bezeichnete. Alfred Hrdlicka starb 2009 in Wien.